Farbtreue Bildbearbeitung

Mäh. Ich wollte jetzt nicht color management im Titel schreiben, aber um genau das geht’s. Bisher an mir vorbei gegangen ist die Nachricht, dass Linux (und vermutlich auch andere Open-Source-Plattformen mit Bedarf) bald ein ordentliches, systemweites Farbprofil-management (hmm, wie nennt man das nur richtig) bekommen könnte. Es gibt sogar *zwei* Projekte, die sich dieser Aufgabe stellen. Das erste System ist colord (mehr GNOME-ig, aber doch universell) und das andere, oyranos, gibt es seit letztem Jahr seit 2005 (wuä? lwn-Infos ungenau). Natürlich gibt es so einige Anwendungen unter linux, die mit icc-Profilen etwas anfangen können, aber der systemweite Ansatz fehlte bisher. Windows oder MacOS haben das schon recht lange. Das ist einer der Gründe, warum Bildbearbeitung unter Linux eher ein Krampfthema war. Mit digikam und gimp gibt es zwei in meinen Augen wichtige Werkzeuge, die aber vom workflow ein eher isoliertes Dasein führen. Der colord-Ansatz verspricht eine durchgehende Farbtreue von der Kamera über den Monitor bis zum endgültigen Ausdruck, ohne dass das in jeder beteiligten Anwendung einzeln eingerichtet werden muss.

wollte ich eigentlich noch schreiben

RawTherapee ist ein Bildbearbeitungsprogramm, hauptsächlich für das Verarbeiten von raw-Bildern gedacht. Mit Freude hatte ich schon vor einigen Wochen gelesen, dass die Software unter GPL gestellt wird und somit eine weitere Alternative auf dem Weg zu meinem Rechner ist. Gegenwärtig ist die „geöffnete“ Variante der Software eine alpha-Version, es fehlen einige Merkmale und mit Abstürzen sollte man rechnen. Das hält mich natürlich nicht davon ab, sie mal zu testen und die Ergebnisse mit digikam oder ufraw zu vergleichen. Erster Eindruck: die Entwicklung von raw-Dateien bringt in etwa vergleichbare Ergebnisse. Kein Wunder, liegt doch auch hier dcraw wie bei den anderen Kandidaten zu Grunde. Der Umfang an Manipulationsmöglichkeiten erscheint mir reichhaltiger bzw. viel feiner abstufbar. Das kann zum Spielen einladen, aber wenn man mal einen eigenen workflow gefunden hat, kann man das gleich als Profil speichern und in Zukunft wieder verwenden. Was mir mit den oben genannten Kandidaten und auch rawtherapee etwas aufstösst ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit. Wenn man mal bibble 5(kommerzielle Software) ausprobiert hat, kommt einen der Rest wahrscheinlich immer langsamer vor (das ist eine Entschuldigung! *g). Mehr dazu, wenn die Software mal gefestigt ist und auch per apt zu bekommen ist.