Auf die Ohren, Attacke!

Soviel Gerede muss man wegen neuem Audiogerassel nicht machen, aber die Begeisterung kann man ja teilen und wie weiter unten schon angedeutet, beschallt seit kurzem ein Paar neuer Lautsprecher das Wohnzimmer. Bisher hatte diese Aufgabe eine doch schon recht alte aber solide Kompaktanlage von Universum. Eine aus der Zeit, als Qualität noch ernstgemeint war. Reichlich 15 Jahre hat die jetzt auf dem Buckel. Der CD-Player hatte schon vor einigen Jahren den Dienst quittiert, aber das war auch nie ein Problem weil immer ein Rechner in der Nähe stand und die Anlage ein LineIn-Eingang hat. Der Klang der Lautsprecher war immer gut genug – im Vergleich mit Lautsprechern in den diversen Autos oder anderen Radios lernt man viele Unterschiede zu hören – und auch gegen die neuen Lautsprecher fallen die Regalboxen nicht wirklich als Klangmüll auf. Trotzdem ist der Unterschied gewaltig.

geräuschquelle

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Wer das nicht glaubt, sollte sich direkt mit einer entsprechenden Auswahl der eigenen Tonträger in einen gut gerüsteten Laden begeben und Probe hören. Das hab ich auch getan, obwohl eigentlich erst ohne große Überlegung bei einem Direktversender gekauft werden sollte. Möglicherweise hätte das auch gereicht, da ich mich selbst nicht als audiophil (pff!) oder klanglich anspruchsvoll sehen würde, aber im Nachhinein betrachtet war das eine gute Entscheidung. Über 2 Stunden hab ich den Verkäufer in einem gut ausgebautem Keller mit verschiedenen Boxen hantieren lassen und selbst die verschiedenen Tonquellen ausgewählt; diverse CDs, Platten und MP3 (über einen streamer). Das hat großen Spass gemacht und teilweise hatte der Verkäufer die gleiche Ader für Musik wie ich. (Uns beiden ist nicht aufgefallen, dass eine mitgebrachte Maxi-Single von Depeche Mode zuerst nur mit 33 rpm auf dem Plattenspieler lief). Apropos Plattenspieler: ich erwäge ernsthaft den Kauf eines solchen Teils – man kann mich ja als altnerd bezeichnen in Zeiten von mp3 und ‚zig Platten, die auf einen tragbaren Player passen, aber der Klang der lange nicht mehr gespielten  Scheiben war beeindruckend und man hört den Unterschied zu lieblos aufgenommenen CDs oder mp3-Konserven, wenn die Ohren nicht kaputt sind. Was erstmal nichts mit der Kompressionsrate des digitalen Materials zu tun hat (Beispiel: loudness war).

Letztlich hab ich den Laden mit mehreren großen Kisten verlassen und hab weitaus mehr Geld dort gelassen, als eigentlich eingeplant war. Aber ich bereue nicht einen Cent des Preises. Seitdem verbring ich jede freie Minute damit, lange nicht mehr gehörte Titel und Alben neu zu hören und freue mich wie bolle.