Was soll das denn bitte?

Alle Jahre wieder (quark, eigentlich wenigstens jeden Tag einmal) geht mir die Hutschnur hoch, wenn ich aufgrund von verlinktem Inhalt auf Seiten komme, die ich zwar nicht kenne, aber die mir beim ersten Besuch direkt gleichmal in die Augen kotzen:

nothing to see here, reallyJa, tolle Schrift. Aber ich les‘ doch keine Speisekarte. Was soll denn die weiße Wüste da? Den Artikel hab ich nich gelesen, weil der Tab gleich wieder zu war. Die Heinis der Monitorindustrie machen die Dinger immer breiter um Hollywood einen Gefallen zu tun und den eigenen Gewinn zu pimpen und dann kommen die Blogdesigner mit so ’ner 10-Wörter-Spalte. Lachhaft, nee, verplempert.

(Ich dachte erst, dass links *und* rechts alles vom Werbeblocker rausgefischt wurde, aber das änderte sich auch nicht mit dessen Deaktivierung und auch nicht mit anderen Browsern – also ist das so gewollt. Bäh!)

Der smart-meter-Schwachsinn

Das kann man ja nicht mehr lesen, vor allem in der Rolle als Verbraucher schwankt man zwischen Lach- und Wutanfall, wenn man sich die diversen Wortmeldungen zu der im Titel genannten Problematik anschaut. Smart Meter oder auch  intelligente Stromzähler sind der computerisierte Ersatz für die alten, bekannten Stromzähler mit dem drehenden Rad, die ich schon als Halbwüchsiger irgendwie faszinierend fand. Was ist an den Alten auszusetzen? Für den Verbraucher werden als Hauptvorteile der genaue Durchblick bei den im Haushalt befindlichen Stromschluckern und das enorme  Energiesparpotential genannt. Beide angebliche Vorteile sind bestenfalls Gründe zum Gähnen und abseits der bisher nicht nur in meinen Augen vorhandenen Problematik des Datenschutzes gibt es weitere Gründe, die gegen die Montage der Schnüffler sprechen.

Die Stromschlucker im eigenen Haushalt kennt man rein von der Größenordnung her sowieso und für das genaue Wissen kann man Steckdosenmessgeräte kaufen oder beim örtlichen Energieversorger leihen. Und die größeren Geräte ohne Steckdose kann man mit dem Notieren von Zählerständen beobachten. Ok, als Nerd würde es mir natürlich sehr gefallen, wenn sich Tagesverbrauchskurven oder Eigenheiten bestimmter Geräte erfassen und visualisieren ließen. Aber dafür einmalige Einbaukosten von bis zu 100 Euro und monatlich nochmal bis zu 15 Euro? Selbst wenn es einen Einspareffekt durch genaue Erfassung und Verlegung von starker Nutzung in die Zeiten preiswerterer Tarife gäbe, würden die doch somit genau in die monatliche Gebühr fließen und ich selbst hätte davon nix bis negative Einsparungen (ich kann das auch, ihr Pfeifen!).

Apropos Einsparungen, wo sollen die denn auftauchen? Wenn man mal einen imaginären Schritt zurück tritt und auf die Frage schaut, wird klar, dass ein Zähler allein keine Einsparungen bringen kann. Bei den intelligenten Zählern ist sogar eher ein geringer Mehrverbrauch zu erwarten, bedingt durch den ständig laufenden Minicomputer in dem Ding und natürlich die Datenverbindung zum Messstellenbetreiber. Die den Befürwortern bzw. tatsächlichen Nutznießern vorschwebende Idee der Verbrauchseinsparung kommt einzig aus der Möglichkeit der Verlagerung in Zeiten mit günstigeren Tarifen. Aber, so die vielerorts auftauchende Frage, wer wäscht denn nachts gegen 3:00 Uhr  Wäsche oder wirft seinen Backofen für eine leckere Pizza an? Natürlich ist das Blödsinn. Da gibt es in meinen Augen viele bessere Ansätze zur Einsparung, die aber zB. keine Lobby haben.

Nachtstrom, das gab es früher auch schon mal, zB. für die sogenannten Nachtspeicheröfen, aber ist bei vielen Energieversorgern gar nicht mehr im Angebot zu finden. In einem Rechenbeispiel einer Fachzeitschrift (nur offline) wurde das Angebot eines großen, bundesweit tätigen Versorgers gezeigt, da war ein Nachttarif dabei, der genau 1 cent niedriger als der Normaltarif war. Da kann man sich leicht selbst ausrechnen, was da an Einsparpotential vorhanden ist, wenn dann noch die besagten 15 Euro pro Monat miteinbezogen werden müssen.

Das alles führt zu der Einsicht, dass die kalte Schulter gegenüber den Zählern gerechtfertigt ist. Und so brauch man sich nicht wundern, dass die Umsatzziele nicht erfüllt werden. Aber keine Angst, die Politik wird handeln und die Grenze für die Pflicht des Einbaus soweit absenken, dass auch bei uns die Mehrzahl der Verbraucher den intelligenten Zählern gegenüber sehr aufgeschlossen sein wird.

Die Wahl der Qual

Nein, das ist kein neues Spiel für Masochisten. Das beschreibt nur gerade den Zustand, in dem ich mich wähne. Weil ich auf der Suche nach neuem Beschallungsgerät bin. Eigentlich sollte die Auswahl von einem Paar Lautsprecher und einem passenden Verstärker kein großes Problem darstellen, aber wenn die eigenen Vorstellungen oder Wünsche noch nicht so konkret fest stehen, ist man der Schlacht der Meinungen und Tests ausgeliefert. Was in einer guten Stunde an positiver Meinung zu einem Hersteller aufgebaut werden kann, wird im nächsten Augenblick völlig relativiert und die Gerätschaft taugt bestenfalls noch zum Demonstrieren des Prinzips „wie-es-nicht-gemacht-werden-sollte“. Wenn dann noch Artikel der HiFi-Fachpresse dazu kommen, ist es völlig vorbei. Da werden dann Geräte mit Adjektiven beschrieben, die recht stark an die Besprechung von edlen Tropfen erinnern. Und was bitteschön soll man sich dabei denken, wenn ein Einsteiger-Verstärker mit einem Klangniveau von 35% und einem Preis-/Leistungsverhältnis von 4/5  bzw. Exzellent bewertet wird? Diese verschwurbelte Sprache ist abstoßend und wenig bis gar nicht informativ. Da verlier ich gleich die Lust mich weiter damit zu beschäftigen und dann sitz ich hier in 2 Monaten immer noch ohne neue Technik. argh! Naja. Falls neues Zeug in’s Haus kommt, werd ich berichten.

Wurst: Innovation

Nein, keine neue Wursterfindung. Mit Wurst bezeichne ich meine abwertende Haltung diesem Ausdruck gegenüber: Innovation. In den letzten Jahren hat sich der Eindruck immer mehr gefestigt, dass die Verwendung dieses Wortes meistens nur heiße Luft bedeutet. Irgendwie gleichbedeutend zu: keine wirkliche Idee oder Neuheit, aber irgendwas wird schon rausspringen. Meine Skepsis steigt dann sprungartig an.