Diesen Patentschwachsinn beerdigen

ich bin es leid, überdrüssig, fast jeden Tag der vergangenen Wochen und Monate eine neue Meldung aus den Patentkriegen zu lesen. Natürlich gilt wie so oft: vielleicht wäre es einfacher die eigene Filterbandbreite zu verändern und diesen Stuss zu ignorieren. Wenn man allerdings viele Informationsquellen aus dem Technikbereich konsumiert, ist es schwer, nicht darüber zu stolpern, Überschriften reichen da schon aus.

Ich kann das nicht mehr sehen, dass sich diese Firmen wegen (teilweise) unsäglich trivialen Patenten gegenseitig mit Anwälten und deren Papierstapeln bewerfen, Gerichte belästigen und sich gegenseitig den Verkauf/Vertrieb erschweren. Die Patenten zugrunde liegende Idee des InnovationsInvestitionsschutzes halte ich (immer noch) für wichtig, aber  ihre derzeitige Implementation, speziell die Amerikanische, ist mehr als überholungsbedürftig. Eigentlich sollte der ganze Stumpfsinn für Techniken, deren Lebenszyklus kürzer als die Patentbeantragung dauert, gleich komplett entsorgt werden. Dann gibt’s auch keine Diskussionen mehr darüber, was eine technische Neuerung letztlich ist.

Aber vielleicht endet das alles auch in absehbarer Zukunft von ganz allein. Wenn die Hauptbeteiligten sich derart tief in die Streitigkeiten verstrickt haben, dass sie den Überblick verlieren, den Überblick über die dafür eingesetzten Finanzmittel und den Überblick dafür was wichtiger ist: der Aktionär oder der Kunde.

Motorolas Handy-Sparte im Roten: Ach nee

Mir fällt zwar jetzt kein Grund ein, warum die anderen Hersteller von mobilem Quassel-Equipment im Vergleich „satte Gewinne“ machen, aber dass Motorola Mobility in den roten Zahlen rumkraucht, wundert von der überwiegenden  Menge an Motorola-Besitzern sicher keinen. Obwohl die Meisten sicher nicht wissen, wie diese Zahlen überhaupt zustande kommen und dass das alles eh nix mit der Nutzung des Telefons zu tun hat. Wenn das Teil an den Mann respektive die Frau gebracht ist, rührt Motodings keinen Finger mehr. Wie kann man so treffend an vielen Stellen nachlesen: Hardware top, Software flop^wCRAP.  Die update-Politik ist völlig für den Hintern (ok, die anderen Android-Hersteller sind da auch nur marginal besser) und google sollte mal mit der großen Klatsche draufhauen. Zumindest für Motorola sollte sich der letzte Punkt erübrigen, da sie nun mal in die Android-Quelle inkludiert worden sind. Abgesehen von der Updaterei gibt es ja trotzdem noch eine Menge anderer Punkte, die die Typen da verbessern könnten. Dieses unsägliche Motoblur gehört dazu, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob mir mehr die all-in-one-Mentalität (alle interessanten Dienste wie twitter, facebook, picasa, … werden über motorola-Server abgewickelt) oder die Unzuverlässigkeit der Dienste mehr auf’s Gemächt gehen. Das Netz ist voll von Berichten der Leute, die irgendeins der Smartphones dieses Herstellers haben und toll finden, aber beim Großteil der mitgelieferten Software ist der Tenor: pfui!

MotoLOLa?

Nach doch recht langer Bedenkzeit hab ich mich entschlossen ebenfalls in die Welt der Smartphones einzutreten. Ein neues Handy musste jetzt eh ran und touch(en) wollte ich auch schon immer mal. Da Android aus der Linux-Ecke stammt und meine Abneigung gegenüber Apple größer ist als die gegenüber Google, sollte es natürlich ein Gerät mit dem kleinen grünen Dingens werden. Die Auswahl an Geräten ist nicht unübersichtlich, aber recht groß. Touch screen und Einsatz als Navi sollte es können, Musik in diversen Formaten abspielen ist mittlerweile eh Standard, mobiles Internet ist auch brauchbar. Nach reichlichem Überlegen und Abwägen zwischen diversen HTC- und Samsung-Modellen blieb ich dann beim Motorola Defy hängen, weil es alle Anforderungen erfüllte, preislich attraktiver war und auch noch den Bonus Spritzwasser- und Staubschutz aufwies (mein derzeitiges Handy ist auch so eins). Nachdem das Gerät nun am Freitag eintraf, freute ich mich darauf, damit das ganze Wochenende rumzuspielen. Zuerst mal musste der Router wieder WLAN bringen, was ich sonst nicht gebraucht hab. Daraufhin konnte ich alles wie gedacht am neuen Telefon einrichten: WLAN geht, Musik hören mit mitgeliefertem Headset und auch extra Ohrstöpseln war ok, Navi funzte und GPS ging auch. Toll. Beim Einrichten der Mailbox fiel mir dann allerdings auf, dass an’s Ohr gehalten nichts zu hören war. Per Freisprechen-Lautsprecher oder Headset kein Problem, nur dem Lautsprecher (Ohrmuschel) entwich kein Ton, egal was ich anstellte. Mir war die Problematik schon bekannt, in meinen Augen war das Problem erledigt und neuere Geräte sollten ohne diesen Fehler beim  Betatester^wKunden aufschlagen. Nein, Motorola hat es wohl nicht geschafft die Probleme zu beseitigen, obwohl es mit neueren Chargen nicht mehr auftreten sollte. Ich bin in solchen Fällen immer gleich geneigt, dem Verursacher der Lebenszeitverschwendung eine Rechnung zu kommen zu lassen. Aber da werd ich wohl auf Granit beißen. Jetzt heißt es erstmal zurück schicken und hoffen, dass der Ersatz den Ärger ausbügeln kann.

update: Schnell! Das Ersatzgerät traf noch vor der Empfangsbestätigung des Retour-Paketes ein. Allerdings verursachte die Versandverpackung sofort ein ungutes Gefühl in der Bauchgegend. Auch die Herstellerverpackung sah lädiert aus und erweckten Zweifel, dass das gelieferte Gerät wirklich neu ist. Die eigentlich auf den Neugeräten zum Schutz des Display angebrachte  Folie fehlte, dass Gerät lag verkehrt herum im Träger. Die Laune besserte sich nicht, als eine ältere Software-Version auf dem Telefon zu tage kam. Beim ersten Gerät erschien nach dem ersten Booten der MotoBlur-Assistent, hier nicht. Zumindest der Ohrmuschel-Lautsprecher funktionierte aber. Nach grundsätzlichen Einrichtungsschritten (kannte ich ja schon alles auf dem FF) und dem Einschalten des wlans lag das Telefon ’ne Weile und ging in den Standby. Hatte ich gedacht. Nein, es war komplett ausgegangen und musste neu gebootet werden. Das tratt in den nächsten Stunden immer wieder auf und folgerichtig hab ich den Kram wieder eingepackt und am nächsten Tag zurückgeschickt.

Sicherlich kann man Motorola die (zeitweilig) mangelhafte Qualität als Auslöser für die ganze unappetitliche Geschichte vorhalten. Aber da hier der Händler der Hort des Übels ist, verliert der rant hinsichtlich Motorola etwas an Farbe. Und die Wahl eines mir bereits bekannten Versandunternehmens mit vielleicht geringfügig höheren Preisen hätte mir den Ungemach wohl erspart. Demnächst mehr an der Stelle.