Monitor und Kalibrierung

Nachdem mein bisheriger Monitor nur noch widerwillig überhaupt in Betrieb gehen wollte und aufgrund einer kaputten EDID-Tabelle mit einem moderneren (ungepatchten) Kernel auf DVI gar nichts mehr ausgeben wollte, musste ein Neuer her. Eigentlich wollte ich das vor mir herschieben, bis mal ein Gerät angeboten wird, das meinen Ansprüchen genügt. Aber der DVI-Ausfall und die zunehmend längeren Wartezeiten bis das Ding mal aus dem Standby erwachte, und auch das laufende Patchen eines neuen Kernels nervten zu sehr.

Eigentlich sind die meisten derzeit angebotenen Geräte allesamt Kompromisslösungen mit mehr oder weniger starken Einschränkungen, was die (zu erwartende) Qualität angeht. Dass das mittlerweile mit dem Großteil der verkauften Elektronik so ist: geschenkt. LED-Hinterleuchtung, gepriesen als Energiesparer und wegen des möglichen schmalen Gehäuses, wird (bis auf eine mir bekannte Ausnahme) mittels PWM heller oder dunkler gestellt, bei schlechter/billiger Ausführung dieser Steuerung (Wir müssen die Kosten senken!!elf) wird das zu Flimmern führen. Gerade bei IPS-Panels, die von Haus aus schon etwas unruhig wirken können (Stichwort: Glitzern) und dann noch mit 8Bit-Schummel-Panels ausgerüstet sind, kann sich das aufsummieren und zu unschönen Erfahrungen und vielen Rückläufern führen.

Der Monitor, der jetzt hier arbeitet, ist trotzdem einer dieser Kategorie. Einerseits sollte der Stromverbrauch im Vergleich zum Vorgänger nicht wachsen (trotz größer werdender Bildfläche) und andererseits hat er ganz wohlwollende Kritiken bekommen. Zum großen Teil bleibt der auch nicht hinter diesen Erwartungen zurück: Stromverbrauch niedrig(er), Kontrast sehr ordentlich, Helligkeit auf ein bei dunkleren Bedingungen erträgliches Maß reduzierbar und (bis jetzt) keine sichtbaren Zeichen des verringerten nativen Farbraums. Allerdings die Ausleuchtung ist, wie auch schon in Tests kritisiert, zu den Seiten hin abfallend. Sichtbar. Was mich auch irritiert ist, dass das Bild irgendwie körniger aussieht, als beim alten Monitor mit PVA-Panel. Keine Ahnung, ob man den Pixel-Pitch (0.27 vs. 0.25mm) sehen kann oder die Beleuchtung diesen Effekt verursacht (oder meine Einbildung).

Und natürlich muss der Neue auch gleich kalibriert werden. Kurze Zeit vor dem neuen Monitor hat ein ColorMunki von x-rite hier seinen Dienst angetreten. Zusammen mit dem hervorragend Software-Gespann argyllCMS und dispcalGUI (Oberfläche für Ersteres) ist das auch kein großes Thema. Die mitgelieferte Software kann (err: muss) man als Linux-Anwender also in der Kiste lassen. Und wenn man etwas mehr will als nur eine Single-Click-Software, bei der hinten irgendwo mal ein Profil raus fällt, dann sollte auch der geneigte Win- oder Mac-User eine alternative Software verwenden. Beide Programme gibt’s auch für diese Plattformen. Die Windows-Variante der X-Rite-Software hab ich zumindest mal an einem Windows-XP-Rechner ausprobiert und abgesehen von der Single-Click-Sache kam dann auch noch ein dejustiertes, mit leichtem Rotstich leuchtendes Bild raus. Kann mal passieren, war auch ein recht preiswertes Modell, aber nach 3 Versuchen hab ich es sein gelassen und den Monitor von Hand wieder eingestellt.

Achso: das ColorMunki isses geworden, weil das eigentlich favorisierte huey™PRO (auch X-Rite) nicht sofort lieferbar war, aber beide Geräte eben von ArgyllCMS unterstützt werden. :>