Zwang? Fahrt zum Teufel!

Man liest oder hört das Argument so oft: der Betrieb der Seite muss sich rechnen oder warum kostenlos anbieten wenn’s auch mit Werbung geht. Jaja. Den Haufen an ehemaligen Community-Seiten, die kommerzialisiert wurden, zählt aber vermutlich keiner. Und am Ende sind sie dann irgendwelche Werbeschleudern für zB. Privatsender. Die kennen sich ja aus damit. Mit Chefkoch ist das zB. so gelaufen und auch mit kochbar.de. Von ehemals gut nutzbaren Seiten haben die sich gewandelt zu Webseiten, den jedes Mittel zum Reindrücken von Werbung recht ist. Und dem anhaltende Trend zur Nutzung von Werbeblockern begegnen sie eben mit noch mehr Zwang, wie das eben so ist in einer Spirale der Eskalation.

du musst bezahlen!

Mein Antwort darauf? Damit bin ich wohl eher Angehöriger einer Minderheit, aber ich such mir andere Seiten und mach um diese hier einen Bogen und lass auch die entsprechenden Bemerkungen fallen, wenn ich zufällig um meine Meinung bei sowas gebeten werde. Natürlich könnte ich diese Seite auch ohne Werbung weiter nutzen, aber irgendwann hat es mal geklickt und man versteht, dass es einem keine Zufriedenheit verschafft.

Wein find ich fein!

Da ich vor kurzem erst die Möglichkeit hatte, diverse slowakische Weine vor Ort zu probieren und mich seitdem der unverschämt gute Eindruck nicht loslässt, war ich heute am Stöbern, was denn in unseren Breiten davon zu haben ist. So viel vorneweg: nicht viel. Bedauerlicherweise ist die Produktion dort nicht gerade hoch und ein erheblicher Teil verlässt nicht mal das Land (Aussage eines slowakischen Weinhändlers auf die Frage nach Kaufmöglichkeiten). Einen Bruchteil des Gefühls konnten wir zumindest mit nach Hause nehmen, da sich am Tag der Abreise doch noch ein Weingeschäft mit Flaschen ähnlich klingender Namen fand. Siehe Bild. (Mäh, ich hätte doch gleich ein Vielfaches der gekauften 2 Flaschen mitnehmen sollen.)

Meine Suche führte mich auch bei originalverkorkt.de vorbei, der hier mit Essenz der Ernte annähernd das beschreibt, was mir bei der Weinprobe in ruhigeren Momenten (jaaaa, wir wurden auch mit Folklore bespasst) durch den Kopf ging. Aber in dessen Handel findet sich gleich gar kein Wein aus östlicheren Gefilden. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es einigermaßen schwieriger ist, die unbekannten Namen zu bekommen und dann auch wieder zu verkaufen, vor allem, wenn das Angebot an französischen, italienischen und deutschen Weinen so reichhaltig und breit ist (und zusätzlich gegen die Sachen aus Übersee antreten muss).

Frischfutter: Giant System

  Alle Nase lang fällt einem mehr oder weniger per Zufall eine Webseite vor die Füße, bei der alles irgendwie passt und der Spass beim Erkunden groß ist. Giant System ist so eine. Ein paar Leute bilden ein Filmteam, dass recht unbekannte Bands in ihren Proberäumen aufsucht und dort ein Video mit denen aufnimmt. Klingt einfach, kann es auch sein. Wenn allerdings so eine Qualität bei rausspringt, wird es schon etwas mehr Wissen und Herz brauchen. Das Design passt, die Musik sowieso (ich hab nur ein paar Titel gehört bis jetzt) und die Videos sind auch absolut klasse produziert.

Hingefunden hab ich über ein utube-Video von Verma, dass natürlich auf Giant System und vimeo auch zu sehen ist (unbedingt bei einem der letzten beiden schauen). Normalerweise zuck ich bei der Schubladisierung Kraut Rock oder Progressive Rock zurück, mit Verma muss ich wohl umdenken.

 

Endlose musikalische Weiten

Man man, ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen hab, bestürzt war ich schon etwas, als ich las, dass Leute rumjammern, dass es musikalisch nix neues mehr gibt und alle guten Bands schon bekannt sind, oder getrennt oder vielleicht auch  ’ne Reunion vorhaben (was nich nur in meinen Augen meistens keine gute Idee ist). Was für bedauernswerte Seelen. Natürlich gibt es immer etwas Neues. Kommt halt drauf an, was man unter Neues versteht.

Wie komm ich da jetzt drauf: der geschätzte Herr Stadler hatte mal wieder per twitter verlauten lassen, was er gerade bei blip.fm laufen hatte. Das waren einerseits die Tindersticks (die Stimme!) und auch Peter Weller (Wild Wood -> 1×1 des Hörens was britische Musik angeht), dessen jüngere Arbeit eher den typischen Brian-Adams-Schreck bewirken (Stadionfüllender Knuddelrock). Mit dem Schmökern kann man bei utube Stunden verbringen, auch weil man akustisch nicht völlig verkacktes Audio haben möchte, sondern angemessenen Klang *hust*. Da mich das Angebot an Paul-Weller-Videos ohne Schmalz genervt hat, wollt ich mal schauen, was beim ZEITjUNG an neuen Sachen seit dem letzten Besuch hinzugekommen sind. Was ist das: Eher un- bis wenig bekannte Bands, überwiegend akustisch aufgeführt und in schönen Bewegtbildern an ungewöhnlichen Orten spielend, kommt da jeder zum Zug. Da wären zB. O’Death (yeah, Banjo!) oder Dear Reader (unbedingt bei city slang  vorbeischauen). Beim Suchen nach weiteren Videos der vorgenannten Bands kommt man auch nicht an vimeo vorbei, auf der Startseite liegt gleich die erste Stolperfalle in Form der Black Cab Session(s) mit Feist. Auch bei vimeo gibts S.O.S von Earl Greyhound (Lautmachen!), ’ner Band, über die ich erst auf ZEITjUNG aufmerksam wurde. Merken: Earl Greyhound. EinDer Beweis, dass es eben *nie* langweilig wird oder werden kann: shotgun (noch lauter machen!) oder akustisch.

Und wer immer noch nix zum Lachen oder Freuen hat, hier: Laughs

Ich mag Lachs

Fisch allgemein sollte viel öfter auf meiner Speisekarte stehen. Wenn er denn die Ansprüche erfüllen würde, die man gemeinhin damit assoziert. Aber heutzutage muss man wohl eher hohe Antibiotika-Dosen mit Lachs assoziieren als ungesättigte Fettsäuren oder Vitamine, im schlimmesten Fall Viren und andere Krankheitserreger. Das schlechte Gewissen beim Kauf industriell gefertigter Nahrungsmittel ist natürlich schon längere Zeit vorhanden, eine Dokumentation wie Lachsfieber bringt das wieder gleich nach oben und macht deutlich, dass ein Abwarten und Hoffen kein Ausweg ist. Aber was tun? Ein Auswandern an irgendeinen entlegenen Platz auf diesen Planeten – gibts den überhaupt – ändert nichts an der Situation und entspricht dem Kopf-in-den-Sand-stecken. Gewalt gegen Firmen oder Menschen, denen wirtschaftlicher Erfolg wichtiger als alles andere ist, würde auch nicht zu einer Verbesserung führen, höchstens zu mehr Gewalt. Und politische Arbeit? So wie der WWF? Der in Norwegen hohe Geldbeträge dafür bekommt, dass das ökologische Image des „Partners“ grüner wird? Ich hab da keine Antwort, jedenfalls bis jetzt nicht.

Aber es gibt zumindest immer wiederkehrende Muster in solchen oder ähnlichen Problematiken. Eines davon ist das „Modell“ der Aktiengesellschaft, eine der größten Seuchen überhaupt.