dieser unbestimmte, fragende Zweifel bleibt. Die gerade von arte ausgestrahlte Doku zu Gesundheitsrisiken des ubiquitären Metalls hat einige Nebengeschmäcker. Etwas effekthaschend kam sie stellenweise schon rüber, zB. dann, wenn persöhnlich Betroffene mehr als nur zu Wort kommen. Andererseits ist der Verdacht eines gesundheitlichen Risikos durch eine Anreicherung von Aluminium im menschlichen Körper nicht so einfach zur Seite zu wischen. Beispiele anderer Stoffe habe in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt, dass der ehemals sorglose Umgang zu ernsthaften Schäden geführt hat. Asbest ist ein prominenterer Stoff, dem heute mit erheblichen Respekt begegnet wird.
Stellenweise hat die Dokumentation auch etwas den Eindruck hinterlassen, dass der Toxikologe Christopher Exley die Doku verstärkt als Plattform zur Einwerbung von Forschungsmittel verstand. Seine Begründung, dass in diese Richtung in den vergangenen Jahr(zehnt)en zu wenig dafür getan wurde und dass angeblich auch Mittel verweigert wurden bzw. Forschung unmittelbar unterbunden wurde, mag allerdings auch nicht überraschen. Das ist auch aus anderen Bereichen bekannt.
Tenor der Dokumentation war das gesundheitliche Risiko von Aluminium, speziell hinsichtlich des Verdachtes auf Begünstigung der Ausbildung von Brustkrebs oder Alzheimer. Aber nicht nur die direkte Wirkung von Aluminium im menschlichen Körper stand im Mittelpunkt. Anhand der Wertschöpfungskette, beginnend bei der Gewinnung des Oxids, wurden auch andere negative Folgen der Verwendung dieses Metalls deutlich. Im Gegensatz zur landläufigen Überzeugung, dass man als Verbraucher Alu meistens nur in metallischer Form zu sehen und fühlen bekommt, wurde auf den sehr breiten Einsatz hingewiesen. So finden sich nicht nur das Metall selbst in vielen Kosmetikprodukten wieder, sondern auch viele Salze und andere aluminium-basierte Chemikalien. Wirkungsverstärker für Impfstoffe, Cremes, Deos oder auch Arzneimittel gegen Sodbrennen enthalten Alu. Aber auch bei der Wasserreinigung werden Aluverbindungen eingesetzt.
Zusammengefasst eine interessante Dokumentation, gerade wenn man kein Toxikologe ist und Aluminium bisher eher in die Kategorie unverdächtig fiel. „Die Akte Alu“ ist noch für
6 Tage in der Mediathek von arte zu sehen.