Journalistische Standards beim NDR

Hier oder auch bei fefe wurde auf eine Sendung des NDRs hingewiesen, die sich in die gegenwärtige Diskussion um die Nutzung der Kernenergie einreiht. Bis jetzt hab ich nur den kurzen Ausschnitt gesehen, über den so viele aufgebracht sind, soll er doch ratlos suchende Reaktorfahrer bei einem zufällig gefilmten Störfall im KKW Brokdorf zeigen. Mich wurmen an diesem Beitrag bzw. an der Diskussion mehrere Dinge: da weiß auf einmal jeder wie ein Reaktorfahrer im Falle einer Störung zu reagieren hat, oder was? Sollen die da hysterisch schreiend auf den Knöpfen der Anlagenkontrolle rumdrücken oder wie sollen die denn nach Meinung der grummelnden Mehrheit reagieren? In meinen Augen (und nach meiner Vorstellung) tritt da ein Fehler auf und die Verantwortlichen versuchen zuerst die Ursache zu klären, warum da etwas als Fehler gemeldet wird und ob die Quelle tatsächlich in diesem Anlagenteil liegt. Dass die da erstmal einen Plan zur Hand nehmen, find ich sinnvoll. Viele andere (siehe utube-Kommentare) sehen darin Ratlosigkeit. Na klar.

Und was bitte geht beim NDR vor, wenn in dem Beitrag behauptet wird, dass das die Warte des AKWs ist und der Störfall gerade eine ernste Situation im Betrieb darstellt, obwohl es sich laut eines Kommentars im Kurzvideo und auch laut einer bei fefe eingetroffenen Mail tatsächlich um den/einen Reaktor-Simulator der Kraftwerksschule Essen handeln soll? Für Außenstehende ist jetzt erstmal schwer beweisbar, welche Warte da wirklich zu sehen ist. Aber wenn sich das als Tatsache herausstellen sollte, müsste die Frage nach den Standards der Arbeit beim NDR auf den Tisch. Erklärung dazu: Es gibt zwei unterschiedliche Videos bzw. Streams, in einem kommt die Szene nicht vor, im anderen aber. Dann passt das ja wieder mit den Standards, allerdings fragt ich mich schon, warum die sich beim NDR in den Fuß schießen wollen und zusätzlich Verwirrung stiften. Was die Wertung der Handlung der Reaktorfahrer angeht, steht meine Meinung weiterhin oben.